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Positives Formulieren
Grenzen erkennen und überwinden helfen durch positive Formulierungen.
Anwendung in der Seminar- und Beratungsarbeit:
Das Prinzip menschlicher Erfahrungen ist gekennzeichnet durch das Erlangen von Grenzen. Denn Grenzen sind es, die
unsere Fähigkeiten messbar machen.
So wissen Sie erst, wie weit Sie ohne Pause laufen können, wenn Sie keuchend stehen bleiben. Dann haben Sie Ihre
derzeitige persönliche Grenze erreicht. Sie wissen nun, in welchem Rahmen Sie einen Dauerlauf durchhalten.
Grenzen sind ihrer Natur nach aber negative Werte: „Bei 1500 Metern war ich am Ende“ sind die üblichen
Formulierungen, die auch das menschliche Denken und Sprechen beherrschen. Wenige sagen: „Ich kann 1500 Meter
durchlaufen.“
Um Ziele zu erreichen, müssen diese jedoch positiv formuliert werden. Ist dies nicht der Fall, dann wird die
Beratung zu einem Ratespiel. Hierzu ein Beispiel:
Wenn ich Ihnen folgende Anweisung gebe: „Bitte sitzen Sie nicht in meiner Beratung, stehen Sie nicht, liegen Sie
nicht, knien Sie nicht und hüpfen Sie nicht.“ Wissen Sie, was Sie genau tun sollen? Nein, denn ich habe Ihnen nur
die Grenzen oder anders ausgedrückt negative Anweisungen gegeben.
Erst wenn ich sage, „bitte stehen Sie auf dem rechten Bein“, kennen Sie mein Ziel und können ihm folgen. Die
(logische) Angewohnheit der Menschen, sich über Ihre Grenzen zu definieren, ist häufig der Grund, warum in den
Zielvereinbarungen viel negative Formulierungen und oft erst einmal keine positiven Aussagen kommen.
Um positive Formulierungen zu erhalten, bietet sich eine einfache, aber wirksame Gesprächstechnik an: Wenn Ihr
Ratsuchender z. B. sagt: „Ich möchte nicht wieder so mit meinem Vorgesetzten sprechen“, dann ergänzen Sie seinen
Satz um ein fragendes „sondern?“. Damit fordern Sie Ihn auf, eine positive Vorstellung zu äußern, wie er sich in
Zukunft solch ein Gespräch vorstellt.
Inhouse-Seminare und Workshops
Inhouseseminare und -workshops: Methoden für die praktische Anwendung in Ihrem Unternehmen.
© Autor: Frank Irmer
